Das Natur- und Wildreservat

Die 22.000 Hektar des Etusis Natur- und Wildreservats sind landschaftlich geprägt von drei wesentlichen landschaftlichen Bereichen:

Die Etusis Marmorberge

Marmorberge

Über die gesamte Farm erstreckt sich eine Kette von Marmorhügeln – leider liegen die Schürfrechte beim namibischen Staat, sodass an einigen Stellen auch Marmor entnommen wird.

Ungeachtet dessen sind die Marmorberge in ihrer einzigartigen Schönheit eine besondere Attraktion von Etusis.

Das Otjpatera-Gebirgsmassiv

Otjipatera

Otji – groß, Patera – zumachen. Als die Damara ihre Herden über die Ebene trieben, bekam das Gebirgsmassiv seinen Namen. Denn die hohen Berge, die sich bis auf fast 2000m erheben, versperrten den Weg.

Spektakulär erhebt sich das Massiv, das zu den ältesten Bergen der Welt zählt, mit seinen Schluchten und steilen Abhängen direkt hinter der Etusis Lodge.

Für geübte Bergsteiger ein spannender Tagesausflug ist die Besteigung des höchsten Gipfels – für Anfänger ist aber auch das Erklimmen eines der kleineren Hügel ein einzigartiges Erlebnis.

Der Etusis Wasserfall

Wasserfall

In guten Regenzeiten donnern hier die Wassermassen aus der dahinterliegenden Klamm über den Etusis Wasserfall und ein breiter Fluss schlängelt sich durchs Tal bis er vor der Lodge zu einem See gestaut wird.

Die meiste Zeit des Jahres ist es aber ein trockenes Flussbett, ein sogenanntes Rivier – mit einer Ausnahme, die Etusis seinen Namen gegeben hat: Etusis ist „der Platz an dem man tauchen kann“, dann am Fuße des Wasserfalls steht permanent bis zu 12m tief Wasser in einem kleinen See, der seit Menschengedenken nicht mehr ausgetrocknet ist. Ein Segen in diesem trockenen Land, weswegen die Etusis Wasserstelle schon in alten Aufzeichnungen erwähnt wird und hart umkämpft war.

Die Etusis Ebene

Etusis Ebene

Vor den beiden Gebirgsketten erstreckt sich die Etusisebene – zumeist flaches Grasland unterbrochen von Felsanhäufungen aus der Eiszeit, die in ihrer Symmetrie anmuten wie von Menschenhand gestapelt.

Die Etusis Tierwelt

Bergzebra

 

Durch alle Bereiche des Reservats ziehen eine Vielzahl wilder Tiere. Das Hartmann Bergzebra findet sich dabei überall – von der Ebene bis fast auf die höchsten Gipfel. 1993 bei der Gründung des Reservats war es in dieser Gegend vom Aussterben bedroht. Volker und Susanne Ledermann richteten daher in Kooperation mit dem Zoo Zürich die Etusis Stiftung zur Erhaltung des Hartmann Bergzebras ein. Das Bewegungsverhalten der Zebras wurde studiert, die angrenzenden Farmer von schonender Jagd überzeugt und natürlich ein strenges Jagdverbot im Reservat eingerichtet. Heute hat sich die Population erfreulich erholt und auf fast jedem Scenic Drive zeigen sich unsere Zebras auch unseren Gästen.

Der König des Reservats ist der Leopard – zwar zeigt es sich nur selten, aber seine Spuren finden sich überall im Sand und die Reviere erstrecken sich ebenfalls bis hoch in die Etusisberge.

Eine seiner Lieblingsbeute sind die allgegenwärtigen Bärenpaviane, die bevorzugt auf den Felsen der Marmorberge leben.

Daneben gibt es eine Vielzahl von Antilopen – Kudus, Oryx, Impalas, Springböcke und in den Bergen die anmutigen Klippspringer.

Den Zügen der Antilopen folgen auch weitere Jäger, allen voran der geschmeidige Gepard, unser scheues Wappentier.

Wer des Nachts rausgeht, lernt dagegen eine ganz andere Tierwelt kennen: Erdwölfe, Zibetkatzen, Braune Hyänen, der an ein Känguru erinnernde Springhase, das liebenswürdig wie ein kahler Ameisenbär daherwackelnde Erdferkel oder die possierlichen, aber wehrhaftten Stachelschweine sind nur einige Kreaturen der Etusis-Nächte.

Aber wer den Blick einmal gen Himmel wendet, wird ein anderes Schauspiel bewundern – einen Sternenhimmel, wie er im Lichte europäischer Großstädte niemals sichtbar wird.

A propos gen Himmel schauen: auch eine reiche Vogelwelt erfreut uns: vom Kolibri bis zum Strauß, vom Webervogel bis zu verschiedensten Adlern, von den bunten Bienenfressern und Tokos am Tage bis zu den Eulen der Nacht sind viele Spezies vertreten.

Mineralien und Pflanzen Namibias auf Etusis

Das trockene, karges Land zeichnet sich aus durch viel Sand und Gestein. Allein auf Etusis finden sich alte Minen, in denen Gold, Tomalin, Kupfer, Glimmer und natürlich Marmor abgebaut wurde oder wird. Leider liegt die Verhinderung dieses permanenten Abbaus von Teilen der Bergwelt nicht in unserer Hand – die Schürfrechte liegen beim namibischen Staat. Für uns bleibt die Bewunderung der Schönheit der Mineralien und die Freude über einen gefunden Bergkristall oder Tomalin.

Trotz der Kargheit wächst auch Etusis auch so einiges und gerade die Überlebenskunst in der Trockenheit macht die Pflanzenwelt so erstaunlich. Ob Buschmannkerze, Flaschen- oder Balsambaum, Besen- oder Futterbusch, die giftigen Wolfsmilchgewächse oder die verschiedenen Akazien: jede Pflanze hat ihre faszinierende Eigenart, die wir Ihnen gerne näher bringen.