Das Basotho-Pferd

Volker Ledermann, der Gründer des Etusis Wildreservats ist ein weltweit gereister Pferdemann. Ganz gleich in welcher Ecke der Welt hat er sich mit den dort vorkommenden Pferderassen beschäftigt und sie geritten. Er ist in den verschiedensten Ländern und Gegenden Europas, Amerikas, des Fernen Ostens und Australiens und natürlich Afrikas geritten und hat voller Interesse die dort beheimaten Pferde ausprobiert. Er ist schon in den 50er Jahren für die Deutschland-Equipe Military geritten und hat als einer der Pioniere Islandpferde auf den europäischen Kontinent gebracht. Letztlich war es auch die Faszination für den Tölt, die ihn aufmerksam werden ließen auf die Basothopferde im kleinen Königreich Lesotho in Südafrika.

Im Hochgebirge dieses kleinen Staatses sind diese extrem wetterresistenten und ausdauernden Reitpferde beheimatet. Bei einem Stockmaß von etwa 140 – 150 cm sind sie sehr kooperativ, angenehm zu sitzen, und eignen sich so für das Reiten langer Distanzen auch in bergigem Gelände. Mit Zuchtreife ab etwa 3½ Jahren werden sie auf der Etusis Lodge ausgebildet, wo einige Stuten und Wallache für den Gästereitbetrieb bleiben.

Die Geschichte der Etusis-Pferdezucht

Bei einem Besuch in Lesotho wurde Volker Ledermann klar, dass das Basotho-Pferd stark gefährdet war – nicht weil es auszusterben drohte, sondern weil mehr und mehr andere Pferderassen eingekreuzt wurden.
Mit den Verantwortlichen des Landes diskutierte er u.a. ein Einfuhrverbot anderer Rassen, fand aber dafür keine Mehrheit. Im Gegenteil, es war erklärtes Ziel, die Rasse zu  „unterstützen“, indem aus anderen Rassen, u.a. aus Irland, Hengste nach Lesotho gebracht wurden, um die Rasse zu „verbessern“. Volker Ledermanns Warnung, dass diese Einkreuzung einer Vernichtung der hoch interessanten Rasse der Basothos mit seinen lateralen Gangarten gleich kommen würde, blieb ungehört.

Dies war aber kein Grund für Volker Ledermann aufzustecken. Ihm gelang es verschiedene Experten ins Boot zu holen, darunter Prof. Dr. Ewald Isenbügel von der Universität in Zürich und Prof. Dr. Henk Berschinger von der Universität in Onderstepoort, Südafrika. Gemeinsam wurde ein Plan geschmiedet.

Schließlich reisten Volker Ledermann und Prof. Dr. Isenbügel nach Lesotho und sahen sich dort nach reinrassigen Basotho-Pferden um. In Südafrika wurde die Reinrassigkeit mittels Blutproben sichergestellt.

Aber es dauerte doch einige Jahre, bis genügend garantiert reinrassige Zuchtpferde gekauft waren und diese auf einem anstrengenden, aber spannenden Ritt nach Südafrika auf eine Farm von Freunden gebracht wurden.
Nachdem die Pferde sich dort von der oft sehr schlechten Haltung in ihrem Heimatland und dem langen Trekk erholt hatten, wurden sie auf Lastwagen nach Etusis transportiert. Die Freude und Erleichterung war unbeschreiblich, als die Pferde dort endlich nach einer langen und abenteuerlichen Reise eintrafen!

Ja, und seitdem gibt es eben töltende Basotho-Pferde nicht nur auf Etusis und stehen heute unseren Gästen für Ausritte zur Verfügung. Die Zucht selbst wurde aufgrund der besseren Wassersituation auf die Schwesterfarm Dornhügel im Nordosten des Landes verlegt. Auch einige Reitbetriebe des Landes besitzen Pferde aus unserer Zucht und auch Exporte in das benachbarte Angola wurden bereits durchgeführt.

Wir würden uns freuen, wenn unsere Basothos auch Sie durch die Ebenen und Berge von Etusis tragen dürfen. Hier können Sie mit unserem Reitbetrieb Kontakt aufnehmen.