Die „Etusis Stiftung für Kinder und andere wilde Tiere“ wurde ins Leben gerufen um das Engagement von Susanne und Volker Ledermann fortzuführen.
Ihr Leben lang haben sich die Ledermanns für die wildesten Kreaturen unseres Planeten eingesetzt: Kinder und wilde Tiere.
Zwei der von Susanne und Volker ins Leben gerufenen Projekte unterstützt die Etusis Stiftung bis heute: Das Etusis Natur- und Wildreservat sowie das Schülerheim Omulunga, beide in Namibia.
Etusis ist der Name eines der schönsten Orte dieser Erde, gelegen in der Erongo-Region im Herzen von Namibia. Der Name Etusis bedeutet „wo man schön tief tauchen kann“ und bezieht sich auf ein faszinierendes Wasserloch, das geschützt von steilen Felswänden, als einziges in vielen Kilometern umkreis seit Menschengedenken nicht ausgetrocknet ist und in dessen bis zu zwölf Meter Tiefe sich manches Geheimnis verbirgt. Alle paar Jahre – viel zu selten – donnert ein tosender Wasserfall die steilen Felsklippen in das Becken hinunter. In den Jahren der Trockenheit ist er Segen und Verdammnis zugleich für die Tiere der Gegend, da er einerseits das lebensspendende Wasser beherbergt, andererseits aber auch am Ende einer Sackgasse liegt, die Leoparden und andere Räuber zu nutzen wissen.
Die Etusis Foundation hat den Namen dieses Ortes übernommen, nicht nur, da er im Herzen eines der wichtigsten Projekte der Ledermanns liegt, sondern da seine Wildheit symbolisch für das steht, zu dessen Erhalt wir beitragen wollen. Die pure Wildheit und gleichzeitig faszinierende Schönheit, wie sie besonders an zwei Stellen in dieser Welt sichtbar wird:
Zum einen dort, wo noch Platz ist für unberührte Natur – eben dort, wo wilde Tiere das Sagen haben.
Zum anderen dort, wo die kindliche Phantasie Geheimnisvolles und Wildes erschafft, im Spiel frei von vorgefertigten Wegen, mit Überraschungen hinter jeder (Spiel-)Ecke – eben dort, wo Kinder das Sagen haben.
Wir wollen daran arbeiten, dass wir durch die von uns geförderten Projekte die Existenzgrundlage für Kinder und andere wilde Tiere erhalten. Aber dies ohne Fesseln anzulegen, damit sie sich weiter den Abenteuern dieses Lebens stellen können. Genauso wie das tiefe Etusis-Wasserloch, das niemals austrocknet , eine nicht versiegende Quelle des Lebens, die aber gleichzeitig die Wildheit erhält. Das ist unsere Idee für die Etusis Stiftung.
Unsere Projekte
Die Etusis Foundation unterstützt unter anderem die folgenden beiden von Susanne und Volker Ledermann ins Leben gerufenen Projekte:
1) Das Etusis Natur- und Wildreservat
Wilderei und der vom Staat stetig vorangetriebene Marmor- und Lithiumabbau auf dem Gelände der Farm sind die größten Bedrohungen für das Etusis Natur- und Wildreservat.
Die Etusis Foundation unterstützt den Erhalt des Etusis-Reservats insbesondere durch Geldspenden. Diese werden für die Finanzierung von Wildhütern und Fallensuchern eingesetzt . Illegal gestellte Drahtschlingen und Fußfallen kosten vielen Antilopen und Bergzebras jedes Jahr das Leben. Außerdem werden die Spenden für die rechtliche Auseinandersetzung mit den schürfenden Minengesellschaften eingesetzt. Insbesondere die Durchsetzung höchstmöglicher Naturschutzstandards in und um den Minen ist ein ständiger Kampf. Da die Vergabe der Minenrechte beim Staat liegt, bleibt dem Reservat nur die harte und teure rechtliche Auseinandersetzung.
Zur Geschichte des Reservats:
1993 erwarben Susanne und Volker Ledermann die Farm Etusis (und später noch die angrenzenden Farmen Neikhos und Habis), auf denen sie Volkers Jugendtraum realisierten und auf rund 22.000 Hektar ein Stück ursprüngliches Afrika erhalten.
Die Idee des Reservats ist der freie Zug der Wildtiere ohne Wildzäune, die heute in weiten Teilen des südlichen Afrikas die natürliche Migration der Lebewesen unterbinden.
Die 22.000 Hektar des Etusis Natur- und Wildreservats sind geprägt von drei wesentlichen landschaftlichen Bereichen:
- den Etusis Marmorbergen
- dem Otjpatera-Gebirgsmassiv mit dem Etusis Wasserfall
- der Etusis Ebene
DIE ETUSIS MARMORBERGE
Über die gesamte Farm erstreckt sich eine Kette von Marmorhügeln – leider liegen die Schürfrechte beim namibischen Staat, so dass an einigen Stellen auch Marmor entnommen wird.
Ungeachtet dessen sind die Marmorberge in ihrer einzigartigen Schönheit eine beeindruckende Besonderheit von Etusis.
DAS OTJPATERA-GEBIRGSMASSIV
Otji – groß, Patera – zumachen. Als die Damara ihre Herden über die Ebene trieben, bekam das Gebirgsmassiv seinen Namen. Denn die hohen Berge, die sich bis auf fast 2000 m erheben, versperrten den Weg.
Spektakulär erhebt sich das Massiv, das zu den ältesten Bergen der Welt zählt, mit seinen Schluchten und steilen Abhängen und ist u.a. das Zuhause des Leoparden, der Bärenpaviane und des Hartmann’s Bergzebras.
DER ETUSIS WASSERFALL
In guten Regenzeiten donnern hier die Wassermassen aus der dahinterliegenden Klamm über den Etusis Wasserfall und ein breiter Fluss schlängelt sich durchs Tal, bis er vor der Lodge zu einem See gestaut wird.
Die meiste Zeit des Jahres ist es aber ein trockenes Flussbett, ein sogenanntes Rivier, mit einer Ausnahme, die Etusis seinen Namen gegeben hat: Etusis ist „der Platz an dem man tief tauchen kann“, denn am Fuße des Wasserfalls steht permanent bis zu 12m tief Wasser in einem kleinen See, der seit Menschengedenken nicht mehr ausgetrocknet ist. Ein Segen in diesem trockenen Land, weswegen die Etusis Wasserstelle schon in alten Aufzeichnungen erwähnt wird und hart umkämpft war.
DIE ETUSIS EBENE
Vor den beiden Gebirgsketten erstreckt sich die Etusis Ebene – zumeist flaches Grasland, unterbrochen von Felsanhäufungen aus der Eiszeit, die in ihrer Symmetrie anmuten wie von Menschenhand gestapelt.
DIE ETUSIS TIERWELT
Durch alle Bereiche des Reservats ziehen eine Vielzahl wilder Tiere. Das Hartmann Bergzebra findet sich dabei überall – von der Ebene bis fast auf die höchsten Gipfel. 1993, bei der Gründung des Reservats, war es in dieser Gegend vom Aussterben bedroht. Volker und Susanne Ledermann richteten daher in Kooperation mit dem Zoo Zürich die namibische Etusis Stiftung zur Erhaltung des Hartmann Bergzebras ein. Das Bewegungsverhalten der Zebras wurde studiert, die angrenzenden Farmer von schonender Jagd überzeugt und natürlich ein strenges Jagdverbot im Reservat eingerichtet. Heute hat sich die Population erfreulich erholt und auf fast jedem Scenic Drive zeigen sich unsere Zebras auch unseren Gästen.
Der König des Reservats ist der Leopard – zwar zeigt es sich nur selten, aber seine Spuren finden sich überall im Sand und die Reviere erstrecken sich ebenfalls bis hoch in die Etusisberge.
Eine seiner Lieblingsbeute sind die allgegenwärtigen Bärenpaviane, die bevorzugt auf den Felsen der Marmorberge leben.
Daneben gibt es eine Vielzahl von Antilopen – Kudus, Oryx, Impalas, Springböcke und in den Bergen die anmutigen Klippspringer.
Den Zügen der Antilopen folgen auch weitere Jäger, allen voran der geschmeidige Gepard.
Die Nacht wird von anderen, vielen von uns unbekannten wilden Tieren beherrscht: Erdwölfe, Zibetkatzen, Braune Hyänen, der an ein Känguru erinnernde Springhase, das liebenswürdig wie ein kahler Ameisenbär daher wackelnde Erdferkel oder die possierlichen, aber wehrhaften Stachelschweine sind nur einige Kreaturen der Etusis-Nächte.
Aber wer den Blick einmal gen Himmel wendet, wird ein anderes Schauspiel bewundern – einen Sternenhimmel, wie er im Lichte europäischer Großstädte niemals sichtbar wird.
Apropos gen Himmel schauen: auch eine reiche Vogelwelt erfreut uns: vom Kolibri bis zum Strauß, vom Webervogel bis zu verschiedensten Adlern, von den bunten Bienenfressern und Tokos am Tage bis zu den Eulen der Nacht sind viele Spezies vertreten.
MINERALIEN UND PFLANZEN NAMIBIAS AUF ETUSIS
Das trockene, karge Land zeichnet sich durch viel Sand und Gestein aus. Allein auf Etusis finden sich alte Minen, in denen Gold, Turmalin, Kupfer, Glimmer, Lithium und natürlich Marmor abgebaut wurde oder wird. Leider liegt die Verhinderung dieses permanenten Abbaus von Teilen der Bergwelt nicht in unserer Hand – die Schürfrechte liegen beim namibischen Staat. Viele 10.000 Tonnen (!) des Reservats werden Woche für Woche abtransportiert.
Trotz der Kargheit wächst auf Etusis auch so einiges und gerade die Überlebenskunst in der Trockenheit macht die Pflanzenwelt so erstaunlich. Ob Buschmannkerze, Flaschen- oder Balsambaum, Besen- oder Futterbusch, die giftigen Wolfsmilchgewächse oder die verschiedenen Akazien: jede Pflanze hat ihre faszinierende Eigenart.
2) Das Schülerheim Omulunga
Eine der größten Herausforderungen Namibias ist die Bildung. Theoretisch besteht Schulpflicht. Für viele Mitarbeiter auf Farmen ist es aber nicht möglich, ihre Kinder täglich den weiten Weg zur Schule zu bringen. Zum einen haben die Wenigsten selbst ein Auto. Aber selbst wenn – wer noch nicht das Glück hatte, Namibia kennenzulernen, kann sich kaum vorstellen, wie groß die Entfernungen sind und wie lange es dauert, diese mit dem Auto zu überwinden (von den Farmen kann die Fahrt zur Schule auch wenn es „nur“ 50 km sind leicht einige Stunden in Anspruch nehmen). Klassische Internate wiederum sind für einen Großteil der namibischen Bevölkerung, gerade für die Arbeiter auf den Farmen, nicht bezahlbar.
Die Etusis Foundation unterstützt das Schülerheim Omulunga in Grootfontein (im Nord- Westen Namibias), insbesondere durch Übernahme von Instandhaltungs- Ernährungs- und Personalkosten.
Unser Traum ist aber, in nächster Zeit die Erweiterung des Schülerheims durch Spenden zu ermöglichen, da die Kapazitätsgrenze längst erreicht ist.
Das Schülerheim wurde von Volker und Susanne gemeinsam mit Irmgard und Max Beyer und dem gesamten Team der Gästefarm Dornhügel ins Leben gerufen. Es ist ein Ort, an dem bis zu zwölf Kinder im Alter von bis zu 14 Jahren (die Jüngsten sind 7 Jahre) , die sonst keine Schulbildung bekommen würden, in der Nähe der Schule übernachten können, Essen erhalten und durch unsere herzensgute Heimmutter Monica Hilfe bei den Hausaufgaben und anderen Herausforderungen des Lebens erhalten.
Unsere Heimmutter Monica kocht für sie (natürlich Lebensmittel von Dornhügel), bringt sie zur Schule, holt sie ab und macht Hausaufgaben mit ihnen. Am Wochenende fahren die Kinder zu ihren Eltern.
Wir sind stolz, dass einige unserer Schützlinge schon Preise für die Leistungen in der Schule bekommen haben. Und trotzdem bleiben sie wild!
Deine Spende
Möchtest du die Arbeit der Etusis Stiftung unterstützen? Dann freuen wir uns über deine Spende unter Angabe von Name, Adresse und Spendenzweck (bitte gebt an, wenn ihr ein konkretes Projekt unterstützen wollt, sonst einfach „Spende“) an
Etusis Foundation
IBAN: DE18 7012 0400 3239 6770 02
BIC: DABBDEMMXXX
Impressum / Kontakt
Etusis Foundation
Am Sandtorkai 44
20457 Hamburg
Vorstand: Doris Janke, Anika Ledermann, Per Ledermann
e-mail: foundation@etusis.com